Open Range – Weites Land (2003) Kritik

Wer würde nicht mal gerne im Sattel sitzen mit Schlapphut auf dem Kopf, einer Zigarette im Mund und die Luft der Freiheit genießen. Zu diesem Wunsch werden mir wohl viele Nostalgiker und Kevin Costner zustimmen, der wenigstens optisch diesen Traum in „Open Range“ verwirklichte. Seine bisherigen Erfolge als Regisseur lassen kaum seine Liebe zum Wilden Westen verbergen und auch diesmal verzaubert er wieder das Publikum mit wundervollen Landschaftsbildern und einer Brise Freiheitsgefühl. Schon nach der Hälfte des Films wäre ich am liebsten aus dem Kinosessel gesprungen, hätte mich auf ein Pferd geschwungen und wäre in die ferne Abendsonne geritten.

Doch leider blieb es am Ende nur bei einer Blechkiste und der Straßenbeleuchtung. Nach seinem letzten Flop „Postman“ scheint Kevin Costner wieder Anschluss zu seinen alten Erfolgen wie „Der mit dem Wolf tanzt“ gefunden zu haben. „Open Range“ bietet zwar keine neuen Geschichtselemente, die man nicht schon in anderen Westernfilmen gesehen hat, aber dennoch eine fantastische Umsetzung was Kameraführung und Bilder betrifft.

Open Range Kritik

Hervorragendes Beispiel ist wenn einer der Charakteren mit Wolken als Hintergrund in Szene gesetzt ist. Wie schon erwähnt basiert die Story auf das altbekannte Gut gegen Böse-Prinzip und der Verlauf ist einem schon nach einer Stunde klar, aber es geht auch nicht darum den Zuschauer mit spannenden geistigen Ergüssen zu überraschen, sondern ihm einfach das damalige harte Leben aus der Sicht der Vieh-Treiber näher zu bringen, denn es gab nicht nur die coolen Cowboys, welche sich jeden Tag eine Schießerei lieferten. Idealerweise hat sich Costner als Partner Robert Duvall ins Boot geholt, dessen Rolle Boss Spearman ihm scheinbar auf den Leib geschrieben worden ist. Aber die Auswahl kam nicht von ungefähr. Robert hat schon entscheidende Erfahrungen in Sachen „alte Zeiten“ in dem historischen Film „Gods and Generals“ als General sammeln können.

Das Kevin Costner natürlich bei so einem Streifen nicht nur hinter der Kamera agieren kann, ist wohl jedem klar. In der Rolle Charley Waite spielt er wie gewohnt den coolen und schüchternen Kerl, wenn ihm eine Frau begegnet. Zu ihm gibt es, glaube ich, auch nichts mehr anzumerken, denn als Cowboy und jetziger Viehtreiber hat er es einfach drauf. Musikalisch wird „Open Range“ je nach Szene passend untermalt und sticht nicht unangenehm hervor.

Fazit:

„Open Range“ ist für Fans des ruhigeren Teils der „Coybow und Indianer“-Zeit gedacht. Man sollte dennoch keine neuen filmischen Sprünge erwarten. Regisseur Kevin Costner setzt auf altbewährtes, aber spickte dies mit fantastischen Eindrücken und einem Gefühl der Freiheit.

7/10